Hämatologische Erkrankungen, die z. B. durch einen Mangel an wichtigen Plasmaproteinen verursacht werden und die Blutgerinnung behindern oder umgekehrt zu einer übermäßigen Blutgerinnung führen, können zu schwerwiegenden medizinischen Komplikationen oder sogar zum Tod führen. Grifols nutzt seine Erfahrung mit plasmabasierten Gerinnungsfaktoren und konzentriert sich darauf, seine Anwendungsgebiete zu erweitern, um einer größeren Zahl von Patienten mit diesen Erkrankungen zu helfen.
Fostamatinib bei chronischer Immunthrombozytopenie (ITP)
Bei Menschen mit ITP greift das Immunsystem die körpereigenen Blutplättchen an und zerstört sie – Zellen, die eine aktive Rolle bei der Blutgerinnung und Heilung spielen. Fostamatinib ist für Menschen mit ITP die erste neue Behandlung seit Jahrzehnten. Es verhindert die pathologische Zerstörung von Blutplättchen, indem es eine durch die Milz-Tyrosinkinase (spleen tyrosine kinase, SYK) vermittelte Signalkaskade hemmt.
Mehr über unsere zugelassene Fostamatinib-Behandlung für ITP erfahren Sie hier.
Ein Fibrinogen zur Behandlung von Blutungsstörungen
Fibrinogen ist ein Blutplasmaprotein, das in der Leber hergestellt wird und an Gerinnung und Wundheilung beteiligt ist. Fällt die Konzentration dieses Proteins im Plasma eines Menschen unter einen kritischen Wert oder funktioniert es nicht richtig, ist die Fähigkeit, die Blutung zu stoppen, beeinträchtigt.
Die Biotest-Gruppe von Grifols hat eine neue Fibrinogen-Behandlung für Fibrinogenmangel, der mit schwerem Blutverlust verbunden ist, entwickelt. Sie ist für mehr Anwenderfreundlichkeit, schnellere Vorbereitung und Lagerung bei Raumtemperatur konzipiert.

Antithrombin III (AT-III) und Intensivmedizin
Grifols arbeitet weiterhin an seinen Innovationen im Bereich AT-III, um ein richtiges Gerinnungsgleichgewicht für Patienten zu gewährleisten, und untersucht dabei auch das Potenzial dieses Proteins in einer klinischen Studie zur Behandlung einer lebensbedrohlichen Gerinnungsstörung, die durch Sepsis hervorgerufen wird. In den USA nehmen etwa 60 % der Sepsisfälle einen schweren Verlauf1, wobei bei 30 bis 50 %2 dieser Patienten mit schwerer Sepsis eine disseminierte intravasale Koagulopathie (disseminated intravascular coagulopathy, DIC) auftritt. Bei der DIC kommt es zu einer übermäßigen Gerinnung im Blutkreislauf, die zu massiven Blutungen an anderen Stellen des Körpers und zu Multiorganversagen führen kann.
Antithrombin schränkt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes ein, indem es Thrombin hemmt, ein Enzym, das für die Umwandlung einer Substanz namens Fibrinogen in Fibrin verantwortlich ist, welches die Blutgerinnung fördert. Sein Gleichgewicht im Plasma ist entscheidend bei der Vermeidung von übermäßiger Gerinnung oder Blutungsproblemen. Unser AT-III ist das einzige aus Plasma gewonnene Medikament, das von der US-amerikanischen Food and Drug Administration zur Behandlung des AT-III-Mangels, einer erblichen Blutgerinnungsstörung, zugelassen ist.

1Angus DC, Linde-Zwirble WT, Lidicker J, Clermont G, Carcillo J, Pinsky MR. Epidemiology of severe sepsis in the United States: analysis of incidence, outcome, and associated costs of care. Crit Care Med. 2001
2Costello RA, Nehring SM. Disseminated Intravascular Coagulation. [Updated 2022 Jul 12]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Abrufbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK441834/
Entwicklung von Therapien
Die Patienten stehen im Mittelpunkt unserer weitreichenden wissenschaftlichen Forschung zur Entwicklung therapeutischer Lösungen für einige der weltweit dringendsten Herausforderungen im Gesundheitswesen.