Juli 28, 2022

Grifols' Geschäftsdynamik führt zu einem Umsatz von 2,81 Milliarden Euro und einem EBITDA von 618 Millionen Euro Plasmasammlungen beschleunigt

Der Umsatz wächst um 10,8%, angetrieben durch einen Anstieg von 16,5% bei Biopharma. EBITDA-Marge liegt bei 22,0%.

 

  • Grifols´ Umsatz steigt um 10,8% (3,4% cc), angetrieben von einer soliden Biopharma-Performance (2,313 Milliarden Euro; 16,5%; 8,3% cc). Höhere Mengen an gesammeltem Plasma und Zuwächse bei wichtigen Proteinvolumina in Verbindung mit Preisgestaltung, Produktmix und günstige Wechselkurse sowie die Biotest-Akquisition sind die Haupttreiber des Wachstums.
  • Die gesammelten Plasmamengen wachsen um 22%, ein positiver Trend, der sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 weiter beschleunigen dürfte.
  • Rückgang im Bereich Diagnostic auf 329 Millionen Euro (-16,7%; -21,0% cc), hauptsächlich aufgrund der Beendigung der COVID-19-Testvereinbarung und des obligatorischen Zika-Virus-Screenings, teilweise ausgeglichen durch das starke Wachstum bei Blood Typing Solutions.
  • EBITDA verbessert sich sequentiell auf 618 Millionen Euro, was einer Marge von 22,0% entspricht (22,8% ohne Biotest), angetrieben durch Umsatzwachstum, operative Hebelwirkung und einer wirksamen Kontrolle der Betriebskosten.
  • Der Nettogewinn beläuft sich auf 144 Millionen Euro und spiegelt die höheren Finanzaufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Biotest wider.
  • Deleveraging bleibt eine der Hauptprioritäten: Fokus auf Verbesserung des EBITDA, Cashflow-Generierung und Kapitalallokationsdisziplin. Grifols hat das Geschäft von MedKeeper im Juli verkauft.

 

Die Co-CEOs von Grifols, Raimon Grifols Roura und Victor Grifols Deu, kommentierten:

"Diese solide Leistung in der ersten Jahreshälfte spiegelt die aktuelle Dynamik wider, einschließlich einer deutlichen Beschleunigung der Plasmasammlungen, ein Trend, von dem wir erwarten, dass er sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 fortsetzen wird."

"Wir freuen uns, dass wir die Übernahme von Biotest im Berichtszeitraum abschließen konnten. Diese Transaktion stellt einen strategischen und transformativen Meilenstein für Grifols dar, der unsere globalen Plasmakapazitäten stärken, unser Produktportfolio erweitern und unsere Innovationsbemühungen mit Projekten mit hohem Mehrwert beschleunigen wird."

"Mit einer gestrafften Organisationsstruktur und einer klaren strategischen Ausrichtung ist Grifols für die Zukunft gut aufgestellt, da wir weiterhin die starke grundlegende Nachfrage nutzen und die Innovation neuer lebensverbessernder Plasmaproteine vorantreiben werden."

Barcelona, 28. Juli 2022 - Grifols (MCE:GRF, MCE:GRF.P, NASDAQ:GRFS) berichtet
2,8101 Milliarden Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2022, ein Wachstum von 10,8% (3,4% cc1) im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021. Diese soliden Ergebnisse wurden durch eine starke Leistung von Biopharma2, eine anhaltend robuste zugrunde liegende Nachfrage, die Konsolidierung der Biotest-Übernahme und Rückenwind durch Wechselkurseffekte erzielt. Das EBITDA stieg auf 618,3 Millionen Euro, was einer Marge von 22,0% entspricht (22,8% ohne Biotest).

Diese Leistung spiegelt eine sequenzielle Verbesserung für die erste Hälfte des Jahres 2022 wider, gekennzeichnet durch stärkere Fundamentaldaten, einschließlich einer bemerkenswerten Beschleunigung der Plasmasammlungen, der Verschlankung der Unternehmens-Organisation und der Beschleunigung von F&E-Schlüsselprojekten.

Die Biopharma Umsatzerlöse stiegen in der ersten Jahreshälfte um 16,5% (8,3% cc) auf 2,3129 Milliarden Euro, angetrieben durch eine Verbesserung der Plasmasammlungen, eine robuste zugrunde liegende Nachfrage nach Schlüsselproteinen, Preiserhöhungen und einem vorteilhaften Produktmix sowie einen zweimonatigen Beitrag von Biotest. Ohne Biotest stiegen die Umsatzerlöse um 11,5% (3,3% cc) auf 2,2146 Milliarden Euro.

Die Beiträge von Immunglobulinen, Alpha-1, Spezialproteinen und neuen Produkten waren allesamt bemerkenswert. Die Gesamtleistung wurde teilweise durch die Umstellung des Albuminvertriebs in China im zweiten Quartal 2021 aufgrund der Integration in die kommerzielle Plattform Shanghai RAAS beeinträchtigt. Ohne diesen Effekt stieg der Umsatz von Biopharma um 19,8% (11,3% cc).

Die jüngsten Produkteinführungen treiben die Leistung weiter an, mit einem bemerkenswerten zweistelligen Wachstum. Hervorzuheben sind die Umsatzsteigerungen von Xembify® (44,9%; 31,2% cc), Vistaseal™ (57,6%; 44,4% cc) und Tavlesse® (43,4%, 43,0% cc) in der ersten Jahreshälfte.

Die Plasmasammlungen beschleunigen sich weiter und steigen im Jahresvergleich um 22%3, untermauert durch einen Trend über dem Vor-COVID-Niveau. Die Hauptgründe für diesen Aufwärtstrend sind neue und kürzlich erworbene Plasmazentren, größere Plasmavolumina von regulären Zentren sowie technologische, digitale und operative Verbesserungen. Es wird erwartet, dass sich der aktuelle Trend in der zweiten Jahreshälfte 2022 weiter beschleunigen wird.

Die Diagnostic Umsatzerlöse sanken im ersten Halbjahr 2022 um 16,7% (-21,0% cc) auf 329,4 Millionen Euro, was vor allem auf den einmaligen Umsatz mit molekularen TMA-Tests (Transcription-Mediated Amplification) zum Nachweis von SARS-CoV-2 im Jahr 2021 zurückzuführen ist. Ohne diesen Effekt sank der Umsatz des Geschäftsbereichs um 5,2% cc, was auf die Beendigung der obligatorischen Tests mit der Zika-Virus-NAT-Technologie und die Preisgestaltung zurückzuführen ist. Dies wurde jedoch teilweise durch robuste Umsätze mit Bluttypisierungen in den Vereinigten Staaten, Mexiko und Italien ausgeglichen.

Bio Supplies, das nun ausschließlich die Geschäftstätigkeit von Bio Supplies Commercial umfasst, verzeichnete in der ersten Jahreshälfte 2022 einen Umsatzrückgang um 1,4% (-8,2% cc) auf 52,6 Millionen Euro, bedingt durch geringere Umsätze mit Albumin und der Fraktion V für nicht-therapeutische Anwendungen. Die Verkäufe von Bio Supplies Diagnostic konnten diesen Rückgang teilweise ausgleichen.

Der Bereich Sonstige4, der hauptsächlich Healthcare Solutions (vormals Hospital Division) und Plasmaverkäufe an Dritte umfasst, verzeichnete einen Umsatzrückgang um 9,5% (-13,1% cc) auf 124,2 Millionen Euro, der durch die Beendigung von Plasmaverkaufsverträgen mit Dritten beeinflusst wurde. Ohne diesen Einfluss wuchs der Bereich Sonstige um 11,2% (7,6% cc) auf 103,5 Millionen Euro, was auf die Ausweitung der Krankenhausinvestitionen zurückzuführen ist.

Die Bruttomarge stieg auf 38,2%, eine Verbesserung gegenüber den 35,4%, die im zweiten Halbjahr 2021 gemeldet wurden. Die Absorption der Fixkosten trug zur sequenziellen Verbesserung bei, die durch die immer noch hohen Kosten pro Liter infolge der Spenderentschädigung und der Inflation der Arbeitskosten eingeschränkt wurde.

Das EBITDA stieg in der ersten Jahreshälfte auf 618,3 Millionen Euro bei einer Marge von 22,0% (22,8% ohne Biotest), verglichen mit 327,0 Millionen Euro und 13,6% in der zweiten Jahreshälfte 2021. Grifols konnte die Betriebskosten durch einen Sparplan, die Neupriorisierung von F&E-Projekten und Veräußerungen von nicht-strategischen Vermögenswerten weiter eindämmen. Diese Bemühungen trugen dazu bei, die höheren Kosten von Biotest, einschließlich der Kosten für das Projekt Biotest Next Level5 (BNL), und den Inflationsdruck auszugleichen.

Im Juli 2022 verkaufte Grifols in bar alle Vermögenswerte seiner Tochtergesellschaft Goetech LLC, deren Handelsname MedKeeper ist. MedKeeper entwickelt und vermarktet innovative mobile und Cloud-basierte IT-Anwendungen, die Krankenhausapotheken helfen sollen, ihre Produktivität, Prozesssicherheit und Compliance zu erhöhen.

Die bereinigte EBITDA-Marge entsprach 20,0% der Umsatzerlöse und belief sich auf 562 Millionen Euro. Ohne Biotest lag die bereinigte EBITDA-Marge bei 20,7%.

Der Abschluss der Übernahme von Biotest im April 2022 stellt einen wichtigen Meilenstein dar. Diese Transaktion wird die Verfügbarkeit der Plasmatherapien von Grifols verbessern, die F&E-Pipeline beschleunigen, das Produktportfolio erweitern, die geografische Präsenz des Unternehmens ausbauen und das Umsatzwachstum und die Margenexpansion weiter vorantreiben.

Die gesamten Nettoinvestitionen in F&E+i beliefen sich auf 162,5 Millionen Euro (155,3 Millionen Euro bzw. 174,0 Millionen Euro in der ersten und zweiten Jahreshälfte 2021), was 5,8% des Umsatzes entspricht.

Der Gewinnanteil aus dem Kerngeschäft enthielt die Auswirkung in Höhe von 73 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Erhöhung des Eigenkapitals von Access Biologicals von Grifols nach der Ausübung der 2017 unterzeichneten Kaufoption zum Erwerb der restlichen 51% des Kapitals. Die Übernahme wird dazu beitragen, das Wachstum von Bio Supplies durch die Stärkung und Erweiterung des Portfolios mit einem robusteren Angebot an biologischen Produkten zu fördern. Diese Transaktion wird die Position von Grifols als renommierter Anbieter von biologischen Produkten für die In-vitro-Diagnostik, Zellkulturen und diagnostische F&E-Lösungen stärken.

Das Finanzergebnis belief sich im ersten Halbjahr auf 198,8 Millionen Euro (119,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr und 158,4 Millionen Euro im zweiten Halbjahr 2021), was auf die Emission vorrangiger unbesicherter Anleihen zur Finanzierung der Biotest-Investition und höhere Zinssätze zurückzuführen ist. Derzeit ist Grifols nur in geringem Maße von Zinserhöhungen betroffen, da ca. 65% seiner Schulden an einen festen Zinssatz und nur ca. 22% an einen variablen USD-Zinssatz gebunden sind.

Der ausgewiesene Nettogewinn belief sich auf 143,6 Millionen Euro.

Ohne die Auswirkungen von IFRS 166 erreichten die Nettofinanzschulden 8,9941 Milliarden Euro und der Verschuldungsgrad lag bei 9,0x. Der Verschuldungsgrad stieg im Laufe des Jahres an, was auf die strategische Investition in Biotest und die Auswirkungen von COVID-19 auf das EBITDA in den letzten zwölf Monaten zurückzuführen ist.

Die vierteljährliche Finanzkennzahl von 5x Nettoverschuldung zu EBITDA ist nach der Refinanzierung im November 2019 nicht mehr in Kraft. Grifols muss bis zum Jahr 2025 keine nennenswerten Tilgungs- oder Abschlagszahlungen leisten.

Trotz kurzfristiger Herausforderungen ist Grifols weiterhin fest entschlossen, den Schuldenabbau voranzutreiben, gestützt durch die starken Geschäftsgrundlagen, die Verbesserung der Rentabilität und des operativen Cashflows sowie die Disziplin bei der Kapitalallokation.

Grifols verfügt über eine solide Liquiditätsposition. Zum 30. Juni 2022 belief sich die Liquiditätsposition des Unternehmens auf 1,611 Milliarden Euro, davon 525 Millionen Euro in bar.

Die Fundamentaldaten von Grifols bleiben ebenfalls stark, wobei sich die allmähliche Verbesserung im Jahr 2022 fortsetzen dürfte, ausgelöst durch erhöhte Plasmasammlungen sowie unternehmensweite Bemühungen, Innovationen voranzutreiben und Abläufe zu rationalisieren.

 

1Operativ oder währungsbereinigt (cc) ohne Berücksichtigung der im Berichtszeitraum ausgewiesenen Wechselkursschwankungen
2Der Geschäftsbereich Biopharma entspricht dem früheren Bioscience.
3Vergleich der ersten 28 Wochen des Jahres 2022 mit den ersten 28 Wochen des Jahres 2021
4Sonstige umfasst hauptsächlich Healthcare Solutions, Source Plasma und Services & Royalties
5Das Projekt Biotest Next Level (BNL) zielt auf die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Dreieich, Deutschland, und auf die Entwicklung von drei wichtigen F&E-Projekten (IgG Next Gen, Trimodulin, Fibrinogen)
6Zum 30. Juni 2022 beläuft sich die Auswirkung von IFRS 16 auf die Gesamtverschuldung auf 1,0683 Mio. Euro